Johann Balthasar Neumann – Architekt und Erbauer der Klosterkirche Holzkirchen, Mittelpunkt und historische Stätte seit Alters
- *30. Januar 1687 in Eger (Webersohn) † 19. August 1753 in Würzburg
- 1711 kam er als Gießergeselle nach Würzburg, wurde dort zum Ingenieur und Artilleristen ausgebildet und
- 1719 mit der Leitung des fürstbischöflichen Bauwesens betraut.
- Ein Jahr später begann der Bau der Würzburger Residenz(Planung: Lucas von Hildebrandt und andere führende Architekten)=> schuf er den vollkommensten Schloßbau seiner Zeit
- Schon bald fielen Neumann die bedeutendsten weltlichen und kirchlichen Bauaufträge in Franken und am Rhein zu.
- Der geniale Architekt lehrte seit 1731 an der Würzburger Universität und wurde 1741 zum Oberst ernannt
Bauten
1719 - 44 Residenz Würzburg - UNESCO-Weltkulturerbe
1732 - 43 Hofkirche - Residenz Würzburg
1733 - 44 Schloss Werneck / Würzburg - mit Johann Lucas von Hildebrandt
1743 - 72 Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen
1744 - 58 Schloss Augustusburg, Brühl - Treppenhaus
1748 - 49 Wallfahrtskirche Käppele, Würzburg
1748 - 52 Schloss Schönbornlust / Koblenz (zerstört)
1751 - 55 Wallfahrtskirche Maria Limbach / Haßfurth
bis 1792 Abteikirche Neresheim
Klosterkirche Holzkirchen
- Die Klosterkirche ist beherrschender Mittelpunkt der Klosteranlage, und die einzige von Balthasar Neumann erbaute Rundkirche
- Sie ist eine Zentralanlage mit Kuppel
- Der Grundriss ist ein fast regelmäßiges Achteck
AUßEN:
- Gliederung durch Wandpfeiler mit zusammengesetzten Kapitälen. Auf diesen ruht das Gebälk, das über den Wandpfeilern verkröpft
- Das Halbgeschoss über dem Kranzgesims über dem Gebälk ist ungegliedert und wird nur durch die Kuppelfenster durchbrochen
- Die Portalseite wird durch Säulen mit der gleichen Höhe der Wandpfeiler betont
- Die Kirche hat ein von Balthasar Neumann entworfenes Kuppeldach
- =>nach 100 Jahren baufällig=> neue Dachkonstruktion (Zeltdach) - Ende der 80er Jahre wurde das Zeltdach wieder abgetragen, und nach den Plänen Neumanns ein neues Kuppeldach errichtet
INNEN:
- Die Kirche ist durch 8 zusammengesetzte Dreiviertelsäulen gegliedert=> Diese tragen das Hauptgesims
- An der Nordseite über dem Eingang ist die Orgelempore
- Kunstgeschichtliche Würdigung
- Die klassische Neigung des Meisters, tritt nirgends mehr mit solcher Bestimmtheit zutage wie in diesem Frühwerk
- Nur in Stuckierungen und in wenigen Details kommt die Tendenz des Rokoko zur Sprache ( Kuppelornamente)
- 1970 erfolgte eine Innen- und Außenrenovierung
- Das Altarbild wurde 1912 von Adalbert Hock geschaffen, es stellt die Klostergründung dar
- Die 1970 durchgeführte Innenrenovierung erwies sich als nicht sehr beständig => 1998 sollte das unansehnliche Innere der Kirche dem strahlenden Äußeren endlich angepasst werden
Ehemaliges Klostergebäude
Nordflügel: am Westende ist die Rundkirche, gegen Osten schließt sich der Prälatenbau an
Ostflügel: Im rechten Winkel zum Prälatenbau steht der Konventbau
An der westlichen Innenseite gegen den Hof zu sind rundbogige Arkaden
Südflügel: Das Romanische Erdgeschoss bewahrt auf der Hofseite den ursprünglichen Kreuzgangflügel, gegen Süden schließen sich vormals drei gewölbte Räume an